CO₂-Neutralität

Als stetig wachsendes Unternehmen mit vielfältigen Geschäftsfeldern wird innerhalb des Zeppelin Konzerns kontinuierlich Energie benötigt. Um die Umweltwirkungen durch den Energieverbrauch unseres Geschäftsbetriebs zu minimieren und die energie- und umweltbezogene Leistung zu verbessern, hat Zeppelin im Zuge des Effizienzgedankens strategische und operative Ziele definiert.

Der Zeppelin Konzern hat sich das Ziel gesetzt, bis spätestens 2030 ein CO₂ neutrales Unternehmen im laufenden Geschäftsbetrieb zu sein. Dabei wird „Greenwashing“ abgelehnt und Kompensationsmaß­nahmen stellen die letzte Option zum Ausgleich von CO₂-Emissionen dar. Die CO₂-Emissionen werden ein Mal jährlich nach dem sogenannten Green-House Gas Protocol, einem weltweit anerkannten Standard, berechnet und beziehen die Emissionen aus Scope 1 & 2 mit ein. Seit 2021 werden die CO₂-Emissionen nach der sogenannten Market-based- und der Location-based-Methode berechnet. Aus diesem Grund liegen für das Geschäftsjahr 2020 noch keine CO₂-Emissionen nach der Market-based-Methode vor. Die Market-based-Methode bezieht sich auf die Emissionen des Stromversorgers bzw. eines einzelnen Stromprodukts, wohingegen sich der Location-based-Ansatz auf die durchschnittlichen Emissions­faktoren desjenigen Landes beziehen, in dem der Stromverbrauch stattfindet. Sofern vorliegend, wurden die spezifischen Emissionsfaktoren des jeweiligen Energielieferanten für die Berechnung der CO₂-Emissionen genutzt.

Die Reduktion der CO₂-Emissionen um - 5,5 % (market based) im Vergleich zum Vorjahr ist mit dem geringeren Energieverbrauch innerhalb des Zeppelin Konzerns zu erklären. Im Zuge von Sanierungs­projekten an Bestandsgebäuden und weiteren Energieeffizienzmaßnahmen konnten somit ebenfalls die Scope 1 & 2 Emissionen reduziert werden. Eine detaillierte Betrachtung der Energieverbräuche folgt im Laufe des Kapitels.

Die Umsetzung der CO₂-Neutralität aus eigener Kraft heraus ist mit hohen finanziellen Investitionen verbunden, die zum Beispiel für die energetische Sanierung oder den Neubau von Standorten, die Installation von Fotovoltaik-Anlagen oder die sukzessive Umstellung auf energieeffizientere Anlagen und Betriebsmittel entstehen. Um das Ziel der CO₂-Neutralität voranzutreiben, wurden im Jahr 2021 im Rahmen des Konzernstrategieaufrufs Ziele und Maßnahmen auf Ebene der SGEs und Landesgesellschaften zur Reduzierung von CO₂-Emissionen definiert. So wurde bspw. eine Umstellung auf Ökostrom innerhalb der deutschen Gesellschaften bis 2023 definiert. Die Maßnahmen werden nun sukzessive bis 2030 umgesetzt. Eine genaue Beschreibung ist im Bereich Maßnahmen zu finden.

Um zukünftig ebenfalls die Scope-3-Emissionen des Zeppelin Konzerns analysieren zu können und neue Handlungsfelder zu identifizieren, wird im Jahr 2023 ein Projekt initiiert. Bereits im Vorfeld wurde hierzu eine Relevanzbewertung der Unterkategorien vorgenommen, um daraus Fokusthemen ableiten zu können. Für diese werden daraufhin erste Berechnungen durchgeführt. Die Fokusthemen umfassen sowohl Kategorien aus dem vorgelagerten als auch den nachgelagerten Prozessen.

Der Gesamtenergieverbrauch ergibt sich aus den einzelnen Verbräuchen je Konzerngesellschaft und wird in Megawattstunden (MWh) angegeben¹.

In den Jahren 2021 und 2022 ist eine Reduktion des absoluten Energieverbrauchs um - 2,7 % festzustellen. Der Strom und Wärmeverbrauch konnte um - 7,6 % verringert werden. Somit wurde das Ziel einer Energieeinsparung für den Zeitraum von 2021 bis 2022 erreicht. Dies ist auf zahlreiche Energieeffizienzmaßnahmen sowie die Energiesparkampagne zurückzuführen. Besonders die Reduktion der Raum­temperaturen im Winter sowie die Umstellung auf LEDs macht sich hierbei bemerkbar.

Der Großteil des Energieverbrauchs ist auf den Einsatz von Treibstoffen zurückzuführen: Rund 59 % des weltweiten Gesamtenergieverbrauchs wurden im Jahr 2022 durch den Diesel- und Benzinverbrauch verursacht. Dazu zählt der Verbrauch der Servicefahrzeuge für die Fahrt zum Kunden, auf die Baustelle oder zur Anlage sowie der Treibstoffverbrauch der Dienstfahrzeuge für Dienstwagenberechtigte.

Die Entwicklung der Leistungskennzahlen zeigt ebenfalls eine Reduktion seit 2020. Für die Berechnung wurde der Gesamtenergieverbrauch und die CO₂-Emissionen (Scope 1 & 2 – market based) im Verhältnis zur Mitarbeitendenanzahl sowie zur erwirtschafteten Umsatzhöhe genutzt.

Umgesetzte Maßnahmen im Jahr 2022

Umsetzung der Modernisierungsstrategie: Im Zuge des Modernisierungskonzepts, in welchem unsere weltweiten Eigentumsstandorte bis 2030 saniert werden, sind bereits im Jahr 2022 erste Vorhaben umgesetzt worden. So wurde der Standort in Villach (Österreich) thermisch saniert und mit einer Fotovoltaik-Anlage, LED-Beleuchtung und E-Ladestationen ausgerüstet. Zudem starteten im zweiten Halbjahr die Modernisierungen in Ulm, Freiburg und Rendsburg. Des Weiteren wurden an sechs deutschen Standorten bereits Wärmepumpen installiert. An fünf Standorten wurden Fotovoltaik-Anlagen installiert, 15 weitere sind für das Jahr 2023 bereits in Planung.

Darüber hinaus werden bei unseren Neubauten bereits bei Projektstart Nachhaltigkeitsthemen aufgegriffen. So wurde bei dem Neubau des Standorts in Bratislava neben einer 24-kWp-Fotovoltaik-Anlage ein 130 kWh Batteriespeicher installiert, wodurch ebenso Energie für die Luft-Wasser-Wärmepumpe geliefert wird. Zudem ist ein unterirdischer Regenwassertank zur Reduzierung des Frischwasserverbrauchs erbaut worden. Für das neue Headquarter der SGE Nordics in Landvetter bei Göteborg ist die sogenannte BREEAM-Zertifizierung für eine energetische und umweltfreundliche Bauweise vorgesehen.

E-Mobilität bei Zeppelin

Zum 1. Januar 2021 hat der Zeppelin Konzern Elektro- und Hybridfahrzeuge in den Fuhrpark deutscher Gesellschaften aufgenommen. Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb sind deutlich emissionsärmer als jene mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Daher kann Zeppelin seine CO₂-Emissionen, die in großen Teilen durch den Fuhrpark verursacht werden, deutlich reduzieren. Bereits 8 % der konzernweiten Dienstfahrzeuge sind im Jahr 2022

Elektro- oder Hybridfahrzeuge. Im Bereich der Servicefahrzeuge wurde ein Pilotprojekt für die Umstellung auf Elektroantrieb initiiert. Allerdings ist die Umstellung aufgrund der Anforderungen für die Reichweite auf die derzeit am Markt verfügbaren Technologien beschränkt. Geladen werden die Elektrofahrzeuge über das sich im Aufbau befindende Ladenetz bei Zeppelin. Im Jahr 2022 wurden bereits 201 Ladepunkte an 46 Standorten in Deutschland sowie weiteren Standorten in Österreich, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Belgien und Dänemark errichtet. Weitere Standorte werden sukzessive in den nächsten Jahren mit Ladesäulen ausgerüstet.

Energiesparkampagne „Be sustainable. Save sustainable.”

Im Berichtsjahr wurde eine weltweite Energiesparkampagne ins Leben gerufen. Mit der Kampagne „Be sustainable. Save sustainable“ möchte Zeppelin gemeinsam mit allen Mitarbeitenden einen aktiven Beitrag zur Einsparung von Energie leisten. Neben Plakaten wurden Tipps zum Energiesparen im Betrieb sowie auch im privaten Bereich bereitgestellt. Mithilfe einer Online-Pinnwand wurden weitere Ideen gesammelt und Maßnahmen konzernweit ausgetauscht.

Neben den bereits genannten Aktionen wurden zusätzliche dezentrale Projekte an den einzelnen Standorten durchgeführt. So fand beispielsweise am Standort Rödermark im Zeitraum vom 5. Juli bis zum 14. Juli 2022 die Aktion „FahrRad und sammle Kilometer“ statt, bei der sich Mitarbeitende des Anlagenbaus gemeinsam sportlich betätigen und den Teamgedanken stärken konnten. Ziel dieser Aktionswochen war es, CO₂ einzusparen, Fahrten mit dem Auto zu reduzieren und gleichzeitig die eigene Fitness zu trainieren. Insgesamt konnten bei der Aktion 3.372 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

¹ Der gezeigte Gesamtenergieverbrauch enthält einen geringen Prozentsatz an Hochrechnungen (weniger als 5 %).