E3 Wasser- und Meeresressourcen
Wasserverbrauch | |||
Wesentlichkeit der Auswirkungen | Vorgelagerte Wertschöpfungskette | Negativ | Zeithorizont |
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langfristig | ||
Nachgelagerte Wertschöpfungskette | Negativ | Zeithorizont | |
Frisch- und Regenwasser wird in Produktions- und Betriebsstätten sowie auf Baustellen verbraucht, z. B. bei der Mörtelherstellung. Der Wasserverbrauch kann zu einer Verringerung der lokalen Wasserressourcen führen und die Verfügbarkeit von Wasser für andere Nutzungen beeinträchtigen, insbesondere in wasserarmen Regionen | langfristig | ||
Wasserentnahme | |||
Wesentlichkeit der Auswirkungen | Vorgelagerte Wertschöpfungskette | Negativ | Zeithorizont |
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langfristig | ||
Finanzielle Wesentlichkeit | Risiko | Service bei Baumaschinen: Derzeit ist überwiegend Frischwasser notwendig für den Waschvorgang. Dieses könnte künftig teurer werden und damit Kostensteigerungen für den Service verursachen oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr zur Verfügung stehen, was einen direkten negativen Einfluss auf Teile unseres Geschäftsmodells hätte | mittelfristig |
Wasserintensive Prozesse konzentrieren sich gegenwärtig vermehrt auf die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette von Zeppelin. Im nicht wesentlichen Umfang entsteht Wasserverbrauch auch im eigenen Geschäftsbetrieb durch die Nutzung von Trinkwasser für unsere Mitarbeitenden und durch die Nutzung von Frisch- und Regenwasser zur Bewässerung von Grünflächen sowie zum Betrieb von Sanitär- und Waschanlagen an unseren Standorten. Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden Meeresressourcen für Zeppelin als nicht relevant eingestuft.
Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen
Konzepte
Betriebskosten für Wasser sind eher gering und Wasseraufbereitungsanlagen sind mit sehr hohen Anschaffungskosten verbunden. Um dennoch den negativen Auswirkungen zu begegnen, finanzielle Risiken zu mindern und die wichtige Ressource Wasser effizient zu nutzen, hat sich Zeppelin ein Konzernziel zur Reduzierung der eigenen Wasserentnahmen gesetzt. Das Ziel wird, neben den unter ESRS 2 genannten Regelwerken, durch eine Prozessbeschreibung „Wasser- und Meeresressourcen“ gestützt. Diese gilt konzernweit für alle Standorte und beinhaltet eine Selbstverpflichtung mit folgenden Punkten:
- Allen Mitarbeitenden den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen
- Bei der Nutzung und Beschaffung von Wasser- und Meeresressourcen auf einen sparsamen Umgang entlang der Wertschöpfungskette zu achten
- Wasseraufbereitungsanlagen und Regenwasser als Schritt zu einer nachhaltigeren Wasserbeschaffung sowie Rückgewinnung und Wiederverwendung zu nutzen
- Wasserverschmutzung durch eigene Tätigkeiten zu vermeiden und auf das niedrigstmögliche Niveau zu vermindern
- Bei der Produkt- und Dienstleistungsgestaltung den Einsatz von Wasser- und Meeresressourcen so weit wie möglich zu reduzieren und Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Wasserverschmutzung zu ergreifen
- Den Wasserverbrauch in Gebieten, die von Wasserstress und Wasserrisiko betroffen sind, im Rahmen der eigenen Tätigkeiten und innerhalb der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette beispielsweise durch Effizienzmaßnahmen zu verringern
- Den Schutz von Wasser- und Meeresressourcen entlang der vorgelagerten Wertschöpfungskette zu fördern, indem nach Möglichkeit ausschließlich mit Lieferanten zusammengearbeitet wird, die dem „Verhaltenskodex für Lieferanten“ von Zeppelin entsprechen, der u. a. konkrete Anforderungen an die etablierten Umweltstandards des jeweiligen Lieferanten beinhaltet
- Wissentlich keine Geschäftsbeziehung oder sonstige vergütete Zusammenarbeit mit Kunden, Endnutzern etc. einzugehen, die maßgeblich zu einer erheblichen Übernutzung oder Verschmutzung von Wasser- und Meeresressourcen mit negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen beitragen, und stattdessen nachhaltige Wassernutzungsformen im Rahmen der zur Verfügung stehenden und wirtschaftlich vertretbaren eigenen Möglichkeiten zu fördern
- Bei Kenntnis über erfolgte bzw. potenzielle gravierende Übernutzung oder Verschmutzung von Wasser- und Meeresressourcen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette Abhilfe- und ggf. Präventionsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Geschäftspartnern durchzuführen, die bis zum Abbruch der Geschäftsbeziehung führen können
Maßnahmen
Wasserrisiko- und Wasserstressgebiete
Unter Wasserrisiko versteht man die Wahrscheinlichkeit, dass ein Standort mit hohen Herausforderungen aufgrund von Wasserknappheit, Wasserstress, Überschwemmung, Verfall der Infrastruktur, Dürre oder einer schwachen Wasserbewirtschaftung konfrontiert wird. Hierbei wird auch die Schwere der künftigen Auswirkungen betrachtet. Ein hoher Wasserstress liegt vor, wenn innerhalb eines Gebiets die Nachfrage nach Wasser mithilfe der vorliegenden Wasserressourcen nicht gedeckt werden kann. Besonders in diesen Regionen ist ein sparsamer Umgang mit Wasser von großer Bedeutung.
Mithilfe des Programms „Aqueduct tool. The Aqueduct 3.0“ des World Resource Institute wurde eine ausführliche Analyse aller Standorte von Zeppelin erstellt, um Standorte mit hohem Wasserrisiko und Wasserstress zu ermitteln. Insgesamt wurden 150 Standorte mit Wasserrisiko (hoch/sehr hoch) und 79 Standorte mit Wasserstress (hoch/sehr hoch) identifiziert. Die Wasserstressgebiete liegen in Armenien, Belgien, China, Deutschland, Indien, Saudi-Arabien, Turkmenistan, der Ukraine und den USA. Die Maßnahmen im nachstehenden Aktionsplan erstrecken sich auf alle Standorte konzernweit, unabhängig von einer Einstufung als Wasserrisiko- oder Wasserstressgebiet.
Zielsetzung und strategische Verankerung
Im Rahmen der CSR-Strategie wurde ein konzernweites Ziel zur Reduzierung der Frischwasserentnahmen vereinbart. Dieses wird gestützt durch eine Modernisierungsstrategie der Eigentumsstandorte, die Maßnahmen zur Reduzierung der eigenen Wasserentnahme beinhaltet. Dazu zählen die Anschaffung und Nutzung von Regenwasserzisternen und Wasserkreislaufsystemen sowie die Wartung und Instandhaltung von Wasserleitungen und -versorgungssystemen.
Integriertes Managementsystem
Im Rahmen des Umweltmanagementsystems befassen sich diejenigen Standorte, die im Scope der ISO 14001 integriert sind, mit den wesentlichen Umweltaspekten. Diese umfassen die Auswirkungen unserer unternehmerischen Aktivitäten, einschließlich der Wasserentnahmen, wie sie beispielsweise in unseren Waschanlagen durch die Reinigung von Baumaschinen stattfinden. Wird die Nutzung von Wasser bzw. die Erzeugung von Abwasser als wesentlicher Umweltaspekt eingestuft, werden entsprechende Einflussmöglichkeiten zur Reduzierung der Wirkungen auf die Umwelt eruiert, von denen einige bereits genannt wurden.
Verhaltenskodex für Lieferanten
Für die Zusammenarbeit vereinbart Zeppelin mit Lieferanten einen Verhaltenskodex. Darin verpflichten sich Zeppelin und der Lieferant, die Grundsätze und Anforderungen des Verhaltenskodex zu erfüllen sowie die jeweils geltenden Gesetze zu befolgen. Im Kapitel Umweltschutz werden explizit ein nachhaltiges Ressourcenmanagement, idealerweise nach ISO 14001 bzw. 50001, sowie die Behandlung und Ableitung von industriellem Abwasser benannt.
Ziel | Maßnahmen | Erwartete Ergebnisse/ Beitrag zur Zielerreichung | Scope | Zeithorizont | Abhilfemaßnahmen (sofern relevant) |
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Reduzierung des Wasserverbrauchs (vorgelagert) |
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Konzern | Dauerhaft | Nicht relevant |
Reduzierung des Wasserverbrauchs (nachgelagert) |
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Konzern | Dauerhaft | Nicht relevant |
Reduzierung der Wasserentnahme (vorgelagert) |
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Konzern | Dauerhaft | Nicht relevant |
Reduzierung der Wasserentnahme (finanzielles Risiko) |
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Konzern | 2030 | Nicht relevant |
Hinsichtlich der erheblichen Investitions- oder Betriebsausgaben wird auf die Angaben unter E1 zur Modernisierungsstrategie verwiesen.
Fortschritte 2024
Allgemeine Entwicklung |
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Konzernweit gültiges Regelwerk
Im Berichtsjahr wurde die unter Konzepte beschriebene konzernweit gültige Prozessbeschreibung „Wasser- und Meeresressourcen“ aufgesetzt und intern veröffentlicht. Das interne Regelwerk bekräftigt das Selbstverständnis von Zeppelin zum sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser.
Reduktion der Frischwasserentnahme im eigenen Geschäftsbetrieb
- Am Rental Standort Markgröningen (Deutschland) wurde Ende 2024 eine vollautomatische Grobschmutzwaschanlage installiert und Anfang 2025 in Betrieb genommen. Die Anlage reinigt Baumaschinen und Baufahrzeuge mit niedrigem Druck (ca. 1,5 bar) und hohem Wasservolumen (bis zu 6.000 l/min). Für die Kabinenwäsche und die Bereiche mit Öl- und Fettablagerungen wird weiterhin ein Hochdruckreiniger (max. 60 bar, 60 °C) verwendet. Das Waschwasser wird in einem geschlossenen System recycelt, wobei Schmutzpartikel durch Flockungsmittel abgesetzt und mechanisch entfernt werden. Wasserverluste werden durch Frischwasserzufuhr ausgeglichen und überschüssiges Wasser wird bei Bedarf in die Kanalisation abgeleitet. Die Anlage ist so konzipiert, dass kein Brauchwasser abgeleitet werden muss. Durch die komplett autarke Versorgung mit wiederverwendetem Grauwasser wird mit erheblichen Wassereinsparungen gegenüber dem bislang normalen manuellen Waschprozess mit Frischwassernutzung gerechnet. Bei erfolgreichem Betrieb ist die Ausrüstung weiterer Standorte mit derartigen Anlagen geplant.
- Am neu gebauten Standort in Eschweiler (Deutschland) wurde ein Wasserkreislaufsystem mit Wasseraufbereitungsanlage installiert. Gespeist wird das System aus drei Regenwasserzisternen, die insgesamt 60.000 Kubikmeter Fassungsvermögen haben. Das Grauwasser wird sowohl von der Waschhalle und für den Waschservice an Baumaschinen als auch für die sanitären Anlagen am Standort genutzt. Anschließend wird es durch eine Wasseraufbereitungsanlage gefiltert und dem Kreislaufsystem wieder zugeführt.




Ziele und Kennzahlen
Ziel | Zielwert | KPI | Scope | Basisjahr | Basiswert | Zeithorizont | 31.12.2024 | Veränderung zu | |
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BJ | VJ | ||||||||
Reduzierung Frischwasserentnahme |
-30 % | Frischwasserentnahme | Konzern | 2022 | 146.754 m3 | 2030 | 122.257 m3 | -16,7 % | -7,3 % |
102.728 m3 | |||||||||
Reduzierung Frischwasserentnahme |
-17,2 % | Frischwasserentnahme | Konzern | 2022 | 146.754 m3 | 2027 | |||
121.512 m3 |
Das Reduktionsziel für Frischwasserentnahme gilt konzernweit verbindlich für alle Standorte inklusive derer in Wasserstress- und Wasserrisikogebieten. Ökologische Schwellenwerte sind nicht definiert. Im Rahmen einer Kaskadierung aller CSR-Ziele wurde das Frischwasserziel auf Gesellschaftsebene heruntergebrochen.
Land | 2024 | |
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Frischwasserentnahme | Gesamtwasserentnahme1 | |
Armenien | 2.644 | 2.644 |
Belgien | 62 | 62 |
Brasilien | 2.511 | 3.027 |
China | 3.505 | 3.505 |
Dänemark | 4.569 | 4.501 |
Deutschland | 59.480 | 62.725 |
Estland | 37 | 37 |
Frankreich | 158 | 158 |
Grönland2 | 0 | 0 |
Großbritannien | 172 | 172 |
Indien | 1.086 | 1.086 |
Italien | 394 | 394 |
Österreich | 3.531 | 3.531 |
Polen | 2.281 | 2.281 |
Russland | 1.061 | 1.061 |
Saudi-Arabien | 1.770 | 1.770 |
Schweden | 9.770 | 9.770 |
Schweiz | 163 | 163 |
Singapur | 48 | 48 |
Slowakische Republik | 1.409 | 1.411 |
Südkorea | 82 | 82 |
Tadschikistan | 1.580 | 1.580 |
Tschechische Republik | 6.920 | 7.941 |
Turkmenistan | 12.860 | 12.860 |
Ukraine | 3.112 | 3.112 |
USA | 2.729 | 2.729 |
Usbekistan | 324 | 324 |
Zeppelin Konzern gesamt (Summe aller Länder) | 122.257 | 126.974 |
1 Setzt sich zusammen aus Grauwasser (aufbereitet) oder Regenwasser und Frischwasser. 2 Daten wurden Dänemark zugeordnet. |
Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse wurde festgestellt, dass die Wassernutzung im eigenen Geschäftsbereich im wesentlichen Umfang der Wasserentnahme zuzuordnen ist, deshalb werden keine Angaben zum Wasserverbrauch gemacht.